Abschlussarbeiten

Indie Labels in der Schweiz und in New York City – eine vergleichende Analyse

Jennifer Jans | 2010

Zusammenfassung

In dieser Arbeit wird untersucht, was es braucht, um in der Schweiz ein erfolgreiches Indie Label zu führen. Die Fragen, wie der Schweizer Musikmarkt funktioniert, wie man das gewünschte Zielpublikum erreichen kann und was die dazu gehörigen Risikofaktoren und Erfolgspotentiale sind, stehen im Zentrum dieser Analyse.

Auf diese Fragestellung wird anhand eines Vergleiches zwischen New Yorker und Schweizer Indie Labels eingegangen. Das Ziel dabei ist, sich am erfolgreichen Indie-Markt New York City zu orientieren und herauszufinden, welche Aspekte für die Schweiz abgeschaut werden sollten. Mittels 22 qualitativen Interviews mit Indie Labels, Musikern und Förderern aus New York City und der Schweiz wird versucht, eine Antwort dafür zu finden.

Um das nötige Vorwissen für den Haupttext sicher zu stellen, wird im ersten Kapitel allgemein auf den Musikmarkt eingegangen. Im Detail werden die unterschiedlichen Player beschrieben und wichtige Begriffe definiert, um allfällige Missverständnisse zu vermeiden. In einem nächsten Schritt wird die Geschichte der Musikindustrie zusammengefasst, werden die Unterschiede der Amerikanischen und Schweizerischen Industrie in Kürze betrachtet und das Indie-Mekka New York City beschrieben. Abschliessend werden wichtige Bereiche für die möglichen Vorgehensweisen von Indie Labels besprochen. Dazu gehören der Musikkonsument, die Auflistung der wichtigsten Online-Plattformen und - zur Veranschaulichung - ein Beispiel eines Indie Labels in der Schweiz (Plus Plus Records).

Im darauf folgenden Kapitel wird die Vorgehensweise bei der Analyse im Detail dargelegt. Es wird erklärt, wie die Interviewpartner ausgewählt und die jeweiligen Fragebogen erarbeitet wurden. Für die Auswertung der Interviews wurde aufgrund des Umfanges der erworbenen Informationen das “Selektive Protokoll“ nach Mayring und die “Strukturierende qualitative Inhaltsanalyse“ für dessen Ausarbeitung und Veranschaulichung gewählt. Dabei werden die essentiellen Informationen eines Interviews zusammengefasst und in einem nächsten Schritt verallgemeinert dargestellt.

Den Hauptteil bilden die Darstellung der verschiedenen Aussagen und die Auswertung der Interviews. Indie Labels, Musiker und Förderer werden jeweils einzeln analysiert. Daraus werden 20 kritische Risikofaktoren und Erfolgspotentiale definiert, die als Leitfaden für ein Schweizer Indie Label gelten sollen. Zur Ergänzung werden Strategieempfehlungen aufgezählt, die als Ideen und Vorschläge, jedoch nicht als garantierte Erfolgsrezepte verstanden werden sollten.

Aus dieser Analyse kann entnommen werden, dass Indie Labels im Markt eine gute Position einnehmen, immer mehr Macht erhalten und ihnen viele neue Möglichkeiten offen stehen. Das Hauptmerkmal eines erfolgreichen Indie Labels ist bestimmt durch die musikalische Qualität des Künstlers, den es vertritt. Die wichtigste Erkenntnis ist jedoch, dass es für die Führung eines Indie Labels kein sicheres Erfolgsrezept gibt, sondern individuell auf die jeweiligen Menschen und Situationen eingegangen werden muss.