Abschlussarbeiten

Zweckmässige staatliche Kulturförderung in der Sparte Pop-/Rockmusik mit Fokus auf den Kanton Thurgau

Karin Herzog | 2010

Zusammenfassung

Diese Arbeit befasst sich mit der Schweizer Kulturförderung im Pop-/Rockbereich und fokussiert auf den Kanton Thurgau. Die aktuellen Herausforderungen, vor welchen die Szene steht, werden aufgezeigt. Des Weiteren wird die Frage nach Vor- und Nachteilen von ausgewählten Förderarten und –instrumenten gestellt sowie die Lage im Thurgau genauer betrachtet. Dazu wird ein vergleichender Blick nach Basel geworfen sowie das Fallbeispiel einer jungen Musikerin herangezogen. Aus den gesammelten Erkenntnissen werden Entwicklungsmöglichkeiten für die Kulturförderung im Thurgau in Bezug auf Pop/Rock abgeleitet und genauer ausgeführt.

Obwohl sich der Pop-/Rockbereich in den letzten Jahren klar besser etablieren konnte, muss er sich bezüglich Kulturgeldern immer noch mit vergleichsweise eher bescheidenen Mitteln zufrieden geben. Das weitverbreitete Giesskannensystem wird von den Förderern als für die Basisförderung taugliches Mittel betrachtet, das jedoch zwingend durch Spitzenförderung ergänzt werden muss. Nicht Projektbeiträge, Infrastrukturunterstützung oder Beratung allein, sondern der auf den Kanton und die finanziellen Ressourcen angepasste Mix verschiedenster Fördermittel wird als effektive Förderung postuliert.

Für den Kanton Thurgau leitet sich daraus ab, dass die Kulturförderung im Bereich Pop/Rock Profil gewinnen sollte und von einem Blick über den Tellerrand sowie einer genauen Analyse und einer daraus abgeleiteten Strategie für den Pop-/Rocksektor massiv profitieren könnte. Verbesserungen im infrastrukturellen Bereich sind für einen im Kultursektor finanziell niedrig dotierten Kanton eine sinnvolle Stossrichtung. Alternativ oder ergänzend müsste der Thurgau und seine Gemeinden zudem dem Thema ‘Kooperation und politische Arbeit’ auf interkantonaler Ebene wie auch im Kanton selbst mehr Aufmerksamkeit schenken. Des Weiteren bestehen Informationslücken, durch deren Behebung die Pop- /Rockszene stark profitieren könnte. Gerade als Randkanton sollte zudem das Augenmerk auch darauf gerichtet werden, wie eine Szenenbildung gefördert werden könnte. Nicht um Zürich oder Basel konkurrenzieren zu können, aber um eine lebendige Musiklandschaft zu erhalten und weiterzuentwickeln.