Abschlussarbeiten

Kulturtourismus und UNESCO Weltkulturerbe am Beispiel des Stiftsbezirks St. Gallen

Sonia Huber | 2012

Zusammenfassung

Die Aufnahme einer Stätte in die Welterbeliste beinhaltet neben der Auszeichnung die Verpflichtung, alles Mögliche zu unternehmen, um eine Stätte zu schützen und die Bevölkerung für deren Wert zu sensibilisieren. Welterbestätten sollen für alle örtlich wie inhaltlich zugänglich sein. Manager von Welterbestätten stellt dies vor grosse Herausforderungen. Sie müssen darauf bedacht sein, die Interessen von Einheimischen zu wahren, das Erbe dauerhaft zu verwalten und die Tourismusplanung in Übereinstimmung mit den Schutzmassnahmen zu erarbeiten, damit das Welterbe wie auch Touristen davon profitieren.

Der Stiftsbezirk St. Gallen gehört seit 1983 zum Erbe der Welt. In der vorliegenden Arbeit soll untersucht werden, ob ein Ausbau der touristischen Nutzung des Stiftsbezirks möglich ist, ohne den Schutz der Welterbestätte zu gefährden. Dazu wurde untersucht, welche touristischen Angebote bereits vorhanden sind, welche Kooperationen bestehen und wo ein Ausbau möglich ist, respektive wo Handlungsbedarf besteht. Hierzu wurden Recherchen vor Ort gemacht und Gespräche mit Vertretern einzelner Anspruchsgruppen geführt.

Die Ergebnisse zeigen, dass eine Erweiterung des kulturtouristischen Angebots für den Stiftsbezirk St. Gallen, unter Einhaltung des Schutzes, möglich ist. Ziel ist es, einen möglichst nachhaltigen Tourismus zu fördern. Hierfür gilt es touristische Aktivitäten zu kanalisieren, damit sie keinen Schaden anrichten und ein Grossteil des Ertrags aus den touristischen Einnahmen wieder in den Erhalt und den Schutz der Stätte zurückfliessen kann. Unter dem Aspekt des nachhaltigen Welterbe- Tourismus soll die Ressource „Welterbestätte“ so für zukünftige Generationen erhalten bleiben, für eine nachhaltige Regionalentwicklung förderlich sein und nach Möglichkeit unter Einbezug aller Stakeholder entwickelt werden. So kann ein Interessensausgleich zwischen den divergierenden Zielen von Tourismus - der Nutzung von Ressourcen - und jenen von Welterbestätten – dem Schützen und Erhalten von Ressourcen - stattfinden.

Abschliessend werden Ideenentwürfe für die Erweiterung des kulturtouristischen Angebots aufgezeigt und Vor- und Nachteile abgewogen. In einem weiteren Schritt müssten diese Angebote auf ihre Machbarkeit hin geprüft werden.