Forschungsgegenstand ist der musikalisch-kompositorische Arbeitsprozess mit Fokus auf die Kunstmusik. Das Erkenntnisinteresse bezieht sich auf das künstlerisch-praktische Wissen im Schaffensprozess. Das Projekt zielt auf die Analyse jener kognitiv wie auch leiblich verankerten Wissenskomponenten ab, mit denen KomponistInnen unterschiedliche künstlerische, technische, organisatorische und emotionale Herausforderungen bewältigen. Der im Projekttitel verwendete Fachbegriff Tacit Knowing (dt. „stummes Wissen“) verweist auf einen besonderen Forschungsfokus, nämlich auf praktisch angelegtes, erfahrungsbasiertes Wissen, welches individuelles Können und Handlungsfähigkeit konstituiert.
Der Forschungsansatz ist qualitativ-empirisch, die Fragestellung wissenstheoretisch generiert. Die Datenerhebung konzentriert sich auf fünf Fallstudien, die sich der Erfassung von kompositorischen Prozessen in actu widmen. Die Datenanalyse strebt eine umfassende Darstellung von kompositorischen Schaffensprozessen an, d.h. vom ersten Einfall bis zu den letzten Korrekturen.