Case Study

2017

Mit interdisziplinären Veranstaltungsprogrammen neue und junge Besucher für Museen und Ausstellungshäuser gewinnen

Ergebnisse und Konsequenzen korrespondierender Evaluationen der Ausstellungen und gattungsübergreifenden Veranstaltungen im Hamburger Bucerius Kunst Forum

ANDREAS HOFFMANN / ASTRID KURZEJA-CHRISTINCK / JUTTA SCHMIDT / PETER SCHMIDT

Zeitschrift für Kulturmanagement 2017 (2), 105-133.
doi http://dx.doi.org/10.14361/zkmm-2017-0205
Abstrakt

Die Fallstudie aus dem Bucerius Kunst Forum Hamburg zeigt, wie sich Evaluation in Museen und Ausstellungshäusern als Instrument des strategischen Managements und der Planung von Ausstellungs- und Veranstaltungsprogrammen einsetzen lässt. Eine Evaluation des Ausstellungsprogramms im Jahr 2013 hatte gezeigt, dass insbesondere junge (Erst-)Besucher und Besucher mit geringerer Museumsaffinität im Ausstellungshaus unterrepräsentiert waren. Veränderungen des Ausstellungsprogramms, ein neues Corporate Design und eine Verstärkung der Social-Media-Aktivitäten sollten dazu beitragen, die Publikumsstruktur zu verändern. Eine erneute Untersuchung des Ausstel- lungsprogramms im Jahr 2016 evaluierte die Wirkung dieser Maßnahmen und zugleich das umfangreiche gattungsübergreifende Veranstaltungsprogramm des Ausstellungshauses. Untersucht wurde im Rahmen der korrespondierenden Evaluationen auch, welche Zielgruppen sich mit interdisziplinären Veranstaltungsprogrammen generell ansprechen und mit welchen Veranstaltungsformaten sich neue und junge Besucher gewinnen lassen. Darüber stand die Frage, welche Rolle Kooperationen in diesem Zusammenhang spielen, im Mittelpunkt. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Publikumsstruktur zwischen 2013 und 2016 verändert hat: Die gewünschten Zielgruppen wurden besser erreicht. Die Evaluation des Veranstaltungsprogramms gibt Hinweise auf Veranstaltungsformate und Kooperationspartner, die ebenfalls in diese Richtung wirken.

Abstract

This case study at the Bucerius Kunst Forum in Hamburg demonstrates how evaluating museums and exhibition facilities can be used as a strategic management and planning tool for exhibition and event programming.

An evaluation of the exhibition program in 2013 showed that younger (first-time) visitors, and visitors with little affinity to museums, were underrepresented at the exhibitions. Making changes to the exhibition program, a new corporate design, and increasing our activity on social media were used to change the demographic of the audience. A renewed evaluation of the exhibition program in 2016 examined the effects of these measures, and evaluated the exhibition forum's extensive cross-genre event program.

The corresponding evaluation also examined which demographics in general were addressed by the interdisciplinary event programs and which event formats can be used to gain new and younger visitors. In addition, we focused on the role that partnerships can play in this context.

The results show that the make-up of the audience changed between 2013 and 2016: we improved our contact to our desired demographic. Evaluating the event program highlighted event formats and cooperation partners that provide direction in achieving these goals.