Essay | Sprache/Language: Deutsch

2017

Lernen braucht Mut

Evaluation in der kulturellen Bildung

DIETER HASELBACH, ANTONIA STEFER

Zeitschrift für Kulturmanagement 2017 (1), 2017 (1), 103-111.
doi http://dx.doi.org/10.14361/zkmm-2017-0105
Abstrakt

Programm- und Projektevaluationen in der kulturellen Bildung werden inzwischen regelmäßig, aber oftmals leider nur als routinierte Leistungsschau mit erwartbaren Ergebnissen durchgeführt. Die Autoren entwickeln aus der eigenen Arbeitspraxis ein Konzept einer Evaluation, die institutionelles Lernen fördert. Der Beitrag entwickelt Regeln und Arbeitsschritte für eine partizipative, am Lernerfolg ausgerichtete Evaluation. Grundsätzlich gilt, dass die Evaluation in einem intensiven kommunikativen Prozess mit Auftraggebern, Evaluierten und anderen Stakeholdern geführt werden muss. Die Evaluation wird so organisiert, dass Lernschleifen im Sinne einer Fehlerkorrektur stattfinden. Auftraggeber und Evaluierte werden dahin geführt, selbst an einer Aktualisierung von Zielen, Handeln und Zielerreichung zu arbeiten. Der Einsatz qualitativer Methoden neben quantitativen Verfahren ermöglicht das Erkennen von Fehlern im Programm oder Projekt und von Gründen für deren Auftreten. Doch noch immer ist eine Fehlerkritik nicht überall erwünscht. Fehler aber müssen erlaubt sein und im wertschätzenden Miteinander konstruktiv zu institutionellem Lernen und Prozessverbesserung genutzt werden.

Abstract

Program and project evaluations in cultural education are conducted on a regular basis, but unfortunately often as a matter of routine with predictable results. Based on their own research, the authors develop a concept of evaluation that fosters institutional learning. The article develops rules and working steps for participative evaluation geared toward successful learning. Generally, evaluation involves an intense communicative process between the funding body, evaluated institution and other stakeholders. Evaluation is organized in such a way that learning happens in a loop, in which mistakes and problems are rectified. The funding body and evaluated institution are guided in such a way that they can update their aims, their actions, and their goals. The combination of qualitative and quantitative research methods makes it possible to locate problems in the program or project and understand the reasons for these flaws. However, a culture in which flaws are appreciated as learning opportunities is often desired in theory but not welcomed in practice. But in a positive climate, they do help in further developing institutions and processes.