Tagungen

15. Jahrestagung 2024

Analog, digital oder irgendwo dazwischen – die zukünftigen Räume der Kultur

9. bis 11. Oktober 2024

Die Jahrestagung des Fachverbands Kulturmanagement 2024 findet vom 9. bis 11. Oktober in Frankfurt am Main statt. Sie wird ausgerichtet vom Fachverband für Kulturmanagement in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik (Frankfurt am Main).

Programm und Anmeldung

Das Programm und die Anmeldung sind unter folgendem Link zu erreichen:

https://indico.ae.mpg.de/event/15/

Tagungsthema

Die idealtypische Präsentationsform der darstellenden Künste ist die Live-Aufführung mit der räumlichen Ko-Präsenz von Ausführenden und Publikum. Für einige von ihnen, v.a. die Musik, haben sich aber im Zuge der Erfindung von Aufzeichnungs- und Wiedergabetechniken auch andere Rezeptionsformen durchgesetzt. Neue digitale Technologien, v.a. solche aus dem Bereich der Virtual, Augmented und Mixed Reality ermöglichen es, das Verhältnis von Live- zu Nicht-Live-Formaten neu in Bewegung zu bringen und in künstlerische Konzepte zu integrieren. Doch nicht nur in den performativen Praktiken, sondern auch in anderen künstlerischen Ausdrucksformen, Sparten und ihren Institutionen der Kultur in all ihrer Breite werden neue Formen der Schaffung, Präsentation und Vermittlung von Kunst und Kultur erfunden, erprobt und teils fest im eigenen Kanon verankert. 

Diese Entwicklungen bringen auch für die Kulturmanagementforschung neue Aspekte für die Beforschung von Kultur in all ihrer Breite mit sich. So stellen sich neben künstlerischen Fragestellungen an den Institutionen der darstellenden Künste bzw. der performativen Praktiken auf konzeptueller, organisatorischer und ökonomischer Ebene auch Herausforderungen für das Kulturmanagement. Für die jeweiligen künstlerischen Inhalte passende Konzepte für Streaming, Hybrid-Formate oder XR-Module müssen erarbeitet werden, technische Expertise muss ins Team geholt, eine entsprechende technische Ausstattung erworben werden – und zugleich gilt es, sowohl die Bindung des bisherigen Publikums nicht zu gefährden, als auch neue Publikumsgruppen hinzuzugewinnen. In den bildenden Künsten stehen Museen, Ausstellungsräume und Galerien vor vergleichbaren Herausforderungen, wenn es darum geht, Ausstellungen durch virtuelle Angebote erlebbarer und nahbarer zu gestalten oder die Ausstellungen ganz in den virtuellen Raum zu verlegen. Egal ob Film, Performance, Musik, bildende Kunst, Theater oder anderes, entsprechende Beispiele für die Transformation der Räume, in denen Kunst und Kultur stattfindet, lassen sich in allen Sparten und Kunst- und Kulturformen finden.

Allerdings gibt es für die dazugehörenden komplexen Abwägungen und Prozesse bislang weder Goldstandards noch breit diskutierte Kriterien. Ebenso stellen sich methodische Fragen, wie diese „erweiterten“ Künste und ihre Organisationen beforscht werden sollen.

Wir wollen die Jahrestagung des Fachverbands für Kulturmanagementforschung 2024 daher dafür nutzen, Wissenschaftler:innen, Theoretiker:innen, Studierende und Praktiker:innen zu diesem Thema eine Gesprächs- und Austauschplattform zu bieten. Unser Kooperationspartner und Tagungsort, das Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik in Frankfurt am Main, bietet hierfür einen idealen Rahmen, bilden doch Fragen nach den Charakteristika von „Liveness“ und den Einflüssen verschiedener Formataspekte und medialer Präsentationsformen auf das ästhetische Erleben einen seiner Forschungsschwerpunkte.

Die Fachverbandstagung wird organisiert von Prof. Dr. Melanie Wald-Fuhrmann und Dr. Keyvan Sarkhosh (Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik), Dr. Hendrik Müller-Giegler (Fachverband für Kulturmanagementforschung) und dem Vorstand des Fachverband für Kulturmanagementforschung (Prof. Dr. Hellen Gross, Hochschule Coburg, Dr. Ringo Rösener, Universität Leipzig, Dr. Franziska Breuning-Kassel, Universität Basel, und Dipl.-Heil. Päd. (FH) Katharina Pfennigstorf, MBA, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien).